Zeitenwende?

Während derzeit das Thema „E-Auto“, aufgrund der Klimadebatte (wieder)  an Fahrt aufnimmt,  bewegt sich diese Debatte im Motorradbereich eher unter dem Radar. Doch das könnte sich nun vielleicht ändern, da einer der Platzhirsche der Branche nun ein Konzept vorstellt, dass die so gern zitierte „schönste Nebensache der Welt“ in eine neue Ära führen könnte.

Das vorgelegte Konzept namens „BMW Motorrad Vision DC Roadster“ ist das erste Elektromotorrad aus dem den Haus mit dem weiß-blauen Propeller und soll doch an Vertrautes und die Historie des stillprägenden Boxermotors erinnern.

Um dies gewährleisten zu können, bedienten sich die Ingenieure eines Kniffes: An die Stelle des Motors tritt der Akku, während der eigentliche Elektromotor, als Antrieb, gar nicht weiter ins Auge sticht. Die typischen Zylinder ahmen nun seitliche Kühlsysteme nach, die beim Start des Motorrades ausfahren und so die typische „Silhouette“ eines Boxermotors nachzeichnen sollen. Dass der Elektroantrieb in direkter Verbindung zum Kardan steht, darf als weitere Reminiszenz an frühere Zeiten gesehen werden.

Im Profil deutlich zu erkennen: die dynamische Ausstrahlung. Durch das hohe Heck, das nach vorne hin immer mehr abfällt soll der Energie dieses Gefährtes Ausdruck verliehen werden, wobei  einem die sofortige Kraftentenfaltung des elektrischen Schubes auch wirklich überraschen wird.

Besondere Aufmerksamkeit erregt zudem die Gitterstruktur anstelle des früheren Kraftstoffbehälters. Explizite Hervorhebung, durch gebürstetes Aluminium oder rote Design-Elemente, erfahren beispielsweise die seitlichen Kühlungselemente oder der Energiespeicher. Auf Nostalgie bedacht ist der scheinbare Dreiecksrahmen samt weißen Linien. Das u-förmige LED-Tag-und Abblendlicht soll den Wiedererkennungswert als typische BMW-Maschine steigern und als kleine Zugabe wurden den Reifen lichtabsorbierende  Elemente spendiert.

Auch an die zukünftigen Fahrer des Vision DC Roadsters wurde bereits gedacht: Neben einem Zweiteiler mit eingenähten Protektoren und der Möglichkeit der digitalen Vernetzung, hat man mit der magnetischen, asymmetrischen Rucksackweste immer zusätzlichen Stauraum bei sich.

Ob es dieses Konzept eines Tages wirklich einmal auf die Straße schafft und vielleicht sogar die Zeitenwende im Motorrad-Geschäft einläutet, wird die Zukunft zeigen.